Angstzustände können jeden Menschen treffen. Meist kommen sie unerwartet und aus dem nichts. Wer unter akuten oder gar chronischen Angstzuständen leidet, der ist häufig stark in seinem Tun und Handeln eingeschränkt, denn Angstzustände sind mehr als nur anstrengend, denn sie können das ganze Leben verändern. Angst Zustände werden den psychischen Störungen zugeordnet, denn sie entsteht im Gehirn und wird durch eine abnormale chemische Aktivität ausgelöst. Für Betroffene sind Angststörungen sehr energiezehrend und so bleibt meist kaum noch Kraft für Alltagsaktivitäten.
Die häufigsten Anzeichen für Angstzuständen im Überblick
1. Die Unfähigkeit, sich zu konzentrieren
Häufig werden Konzentrationsschwierigkeiten nicht ernst genommen, doch sie können ein deutliches Anzeichen für Angstzustände sein. Aufgrund der chemischen Veränderung im Gehirn fällt es Angstpatienten in der Regel schwer, sich zu konzentrieren. Dies führt dazu, dass selbst einfache Aufgaben zur Last werden. Gerade während Angstperioden scheinen die geistigen Ressourcen so beansprucht zu sein, dass sich Angstpatienten häufig völlig hilflos und überfordert fühlen.
2. Unkontrollierbare Launen
Wer mit Angstzuständen zu kämpfen hat, wird häufig von ängstlichen Gedanken übermannt. Dies führt dazu, dass ohne erkennbaren Grund plötzlich schlechte Laune aufkommt. Hinzu kommt der Frust, aufgrund von Konzentrationsschwächen. Oft liegen die Nerven aufgrund der Ängste einfach blank und es ist fast unmöglich für profane Dinge, Geduld aufzubringen. Besonders Menschen mit chronischen Angstzuständen schwanken häufig stark zwischen guten Momenten und extrem schlechten Momenten, was sich in Launenhaftigkeit und Reizbarkeit widerspiegelt.
3. Wenn der Schlaf nicht mehr entspannt
Menschen mit Angststörungen leiden oft auch unter Schlafproblemen, denn das Gehirn ist mit den Ängsten beschäftigt. So fällt es oft extrem schwer, in den Schlaf zu finden und wenn dies doch gelingt, dann bringt dieser häufig nicht die erhoffte Entspannung. Besonders tragisch ist dabei, dass die Ängste zu einer körperlichen und geistigen Erschöpfung führt und ein erholsamer Tiefschlaf besonders wichtig wäre. Das Gehirn lässt diese Entspannung jedoch nicht zu.
4. Häufige und starke Kopfschmerzen
Ein weiteres Anzeichen für chronische Angststörungen können häufig Kopfschmerzen sein. Durch die geistige Erschöpfung und Muskelverspannungen sind Kopfschmerzen schon fast vorprogrammiert. Genussmittel wie Zigaretten, Kaffee, Tee und Softdrinks können die Kopfschmerzen noch verstärken.
5. Schmerzhaft Verspannungen
Ständig und immer wiederkehrende Verspannungen der Muskulatur, vor allem im Rückenbereich, sind deutliche körperliche Auswirkungen, die von Angst rühren können. Für unter chronischer Angstzuständen leidende Patienten ist dies eine weitere Einschränkung. Je größer die Angstzustände und der damit verbundene Stress umso mehr verspannt sich die Muskulatur. Zudem kann der Stress Entzündungen begünstigen.
6. Die Sucht nach Süßem
Chronische Angst Zustände führen häufig zu einem erhöhten Bedürfnis nach Zucker, bzw. stärkehaltigen Lebensmitteln. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Zucker ähnlich wie Opiate wirkt und so ein Gefühl von Ruhe aufkommen lässt. Dies hält jedoch nur kurz an und es kommt zu einem erneuten Crash. So geht mit dem körperlichen und geistigen Leiden auch oft einher, dass Betroffene sich vorwiegend ungesund ernähren. Dies führt zu einer Gewichtszunahme und zu erneutem Frust, da sich der Hunger nach Süßem nie dauerhaft stillen lässt.
7. Schlechte Verdauung bis hin zum Reizdarmsyndrom
Gut 80 bis 90 Prozent des Neurotransmitter, Serotonin, werden im Magen-Darm-Trakt produziert. Wenn das Gehirn stetig gegen Ängste kämpft, dann versucht der Körper, mit einer erhöhten Serotoninausschüttung, entgegenzuwirken und das Gehirn damit zu beruhigen. Doch genau diese vermehrte Produktion von Serotonin führt häufig zu einer schlechten Verdauung und Magen-Darm-Problemen in unterschiedlichsten Ausprägungen.
8. Ständig müde und keine Energie
Auch wer fast schon chronische Müdigkeit verspürt und dies auch nach dem Schlafen, könnte unter Angstzuständen leiden. Die Müdigkeit und die damit einhergehende Energielosigkeit werden durch geschwächte Nebennieren hervorgerufen und diese wiederum werden durch den Stress geschwächt. Hinzu kommt natürlich noch, dass meist auch im Schlaf weder Körper noch Geist Erholung finden, was das Symptom noch zusätzlich verstärkt.
Einige Tipps, um den Angstzuständen entgegen zu wirken
• Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung in Verbindung mit ausreichend Bewegung, ist ein Muss und wirkt auch Angstzuständen entgegen.
• Ausreichend Schlaf, soweit dies möglich ist. Sollten die ängstlichen Gedanken den Schlaf verhindern, dann sollte dringend ärztlicher Rat eingeholt werden.
• Feste Routinen aufbauen, denn auch ein strukturierter Tagesablauf kann helfen die Angst in den Griff zu bekommen, da dieser einen gewissen Halt bietet.
• Entspannungsübungen sind gerade bei Angstzuständen sehr empfehlenswert. Häufig sind diese auch Teil einer Therapie bei chronischen Angstzuständen.
• Tagebuch führen. Auch dies kann hilfreich sein, denn wer sich die Last von der Seele schreibt, wird ruhiger und kann leichter entspannen. Zudem kann das Tagebuch auch helfen, um nachzuvollziehen ob es bestimmte Auslöser für die Angst Zustände gibt, die es dann zu meiden gilt.