Was macht wahrhaftige Liebe aus?
Ist es die ständige Verfügbarkeit für den Liebsten? Oder die Summe, die ausgegeben wird für Geschenke, die den Grad der Liebe widerspiegelt? In unzähligen Filmen und Romanen geht es um die bedingungslose Liebe, die Helden erwachen lässt, welche für ihre Liebe das Leben riskieren.
Aber gibt es eine Definition für Liebe? Da Liebe etwas subjektives und im Grunde auch surreales ist und weder greifbar noch äußerlich messbar ist, so ist es schwierig wahre Liebe wissenschaftlich zu definieren. Denn es gibt auch gewiss Menschen, die sich in jemanden verlieben, der ihnen schlechtes antut. Kann da noch von wahrer Liebe die Rede sein? Gewiss nicht, denn auch eine falsche Liebe, kann sich anfühlen wie die wahre Liebe.
Es gibt trotzdem Anhaltspunkte, um zu erkennen, ob es sich um wahre Liebe handelt oder nur um eine Illusion, der man hinterherläuft. Somit ist es durchaus möglich, zwischen den vielen Täuschungen, die potenziell möglich sind, die wahre Liebe anhand einiger Kriterien festzumachen.
Taten zählen mehr als Worte
Die Liebesflamme zwischen zwei Menschen bleibt nicht nur durch Worte erhalten, sondern vor allem durch Taten und Gesten, zeigt sich, ob die Partner sich wirklich lieben. Denn viele große Worte, die die Liebe bekunden, sind nichtig, wenn darauf keine Taten folgen. Dies schließt auch Wortbrüche ein, bzw. Versprechen, die häufig nicht eingehalten werden und zeugen davon, dass der Partner einen nicht ernst nimmt.
Liebe beruht auf ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Es müssen keine teuren Geschenke sein, um der Liebe Ausdruck zu verleihen. Schon kleine Aufmerksamkeiten im Alltag zeigen, dass der Partner einem wichtig ist.
Gegenseitige Akzeptanz von Schwächen
Was die wahre Liebe von der klassischen Rosaroten Brille, die nur kurz währt, unterscheidet, ist die Akzeptanz des Partners, so wie er ist. Wahre Liebe versucht den Partner nicht zu ändern und akzeptiert die Eigenheiten, auch wenn diese manchmal als negativ empfunden werden.
Wird jedoch ständig am Partner genörgelt und kritisiert, so ist dies ein Zeichen dafür, dass es vielleicht nicht die wahre Liebe ist. Nicht selten wird wahre Liebe mit der kurzen Verliebtheitsphase verwechselt, was wiederum zu Problemen in der Beziehung führen kann.
Zu Anfang einer jeder Beziehung ist noch alles neu und der Endorphinhaushalt ist auf einem hohen Level, sodass mögliche Makel oder Eigenheiten nicht registriert werden und von den Gefühlen übertüncht werden. Lässt diese Phase jedoch nach, zeigt es sich wie die Partnerschaft im Alltag sich bewährt.
Möchte man sein Leben mit dem Partner verbringen, auch wenn plötzlich Seiten zum Vorschein kommen, die vorher ausgeblendet wurden? Stehe ich zu der Liebe, auch wenn das Verliebtheitsgefühl nicht mehr so intensiv ist, wie am Anfang? Hier liegt die Grenze zwischen wahrer Liebe und der scheinbaren Liebe, die als wahr empfunden wird. Erst wenn die Bereitschaft da ist, dem Partner loyal gegenüber zu bleiben, auch wenn die Verliebtheitsphase nachgelassen hat, beginnt die wahre Liebe zu wachsen.
Wahre entsteht mit der Zeit und durch Erfahrung
Ein häufiger Trugschluss ist, dass wahre Liebe wie ein Blitzschlag auf die Partner einschlägt und die Partner wie von Geisterhand geführt werden, ohne eigenes Zutun. Doch dem ist nicht so, denn eine gute Partnerschaft entwickelt sich und erfordert auch Eigeninitiative von beiden Seiten, damit die Liebe wachsen und gedeihen kann. Wenn wahre Liebe besteht und sich entwickelt, dann schweißen schwierige Zeiten zusammen.
Konträr dazu kommt eine scheinbare Liebe ins Wanken, wenn es zu Schwierigkeiten oder Unstimmigkeiten kommt. Auch bei wahrer Liebe darf es Streitigkeiten und Differenzen geben, aber letztlich werden die Konflikte ein Paar stärker aus der Beziehung hervorgehen lassen als vorher. Wenn Liebe der Tenor der Beziehung ist, dann wird es trotz Schwierigkeiten, stets wichtig sein, sich mit dem Partner zu versöhnen.
Sexuelle Aspekte sind kein Indiz für wahre Liebe
Auch wenn äußerliche Faktoren, wie Aussehen, Kleidungsstil oder Geruch etc. zwei Menschen anziehen, so ist dies kein Indiz für wahre Liebe. Auch die sexuellen Aspekte sind kein Zeichen für wahre Liebe. Oberflächlichkeiten sollten nur zu Anfang einer Beziehung relevant sein, jedoch haben diese nichts mit wahrer Liebe gemein.
Selbstverständlich sollten beide Partner auf sich achten und sich pflegen, um füreinander attraktiv zu bleiben. Doch all dies ist von sekundärer Relevanz. Wahre Liebe kommt aus dem Innern des Menschen und bleibt fortbestehen bis ins hohe Alter. Deshalb sollten Äußerlichkeiten nur bedingt eine Rolle spielen.