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Frei von Angst – Ängste loslassen und überwinden

Ängste überwinden Angststörungen

Jeder hat sie schon einmal empfunden – sei es wegen Spinnen, engen Räumen oder großen Menschenansammlungen. Die Rede ist von Angst. Dieses schon den Vorzeitmenschen bekannte Urgefühl dient im Guten als Schutz vor Unheil und Schmerz, bewahrt uns vor echter Gefahr. Trotzdem kann dieses Gefühl zu einer Belastung werden – besonders dann, wenn Ängste scheinbar unbegründet auftreten und die Lebensqualität des Betroffenen dadurch stark einschränkt ist. Diese Menschen tendieren dann dazu, angstauslösende Situationen weitgehend zu vermeiden. Dadurch behindern sie sich aber in ihrer persönlichen Entwicklung, die für ein erfülltes Leben wichtig ist. Eine Teufelsspirale, die in besonders schlimmen Fällen in totaler Isolation oder Depression enden kann.

Was ist eigentlich Angst?

Angst ist die komplexe Reaktionsart auf Umweltreize und besteht aus drei Komponenten.

Verhaltenskomponente:
Das uns angeborene Verhalten in Angstsituationen („Fluchtverhalten“) ist die Reaktion auf eine echte Bedrohung. Was unseren Urahnen in Gefahrensituationen oft das Leben gerettet hat, macht uns heutzutage das Leben schwer. Obwohl die meisten Situationen keine Flucht erfordern, bleiben sie ihren evolutionären Instinkten treu und fliehen vor der scheinbaren Gefahr, beispielsweise einer Spinne.
Gedankenkomponente:
Wenn unser Gehirn eine Gefahr erkennt, versucht es unterbewusst, diese mit einer bestimmten Interpretation in Verbindung zu bringen. Wir sehen beispielsweise etwas, dem wir imaginär eine vermeintliche Bedrohung zuordnen.
Körperkomponente:
Im Falle einer Gefahr oder einer Situation, die wir als gefährlich interpretieren, werden charakteristische körperliche Reaktionen in Gang gebracht, beispielsweise bemerken wir einen Anstieg der Puls- und Atemfrequenz oder auch feuchte Hände.

Wie kann ich meine Ängste überwinden?

Ziel ist nicht, komplett frei von Angst zu sein. Es geht vielmehr darum, trotz Angst wichtige Situationen bewältigen zu können. Folgende Strategien können helfen, Ängste zu überwinden.

1. Frei von Angst durch Konfrontation
Um Ängste überwinden zu können, muss man sie konfrontieren. Beispielsweise wird die Angst, vor großen Menschenmassen zu sprechen nur kurzfristig gelöst sein, wenn man die Situation vermeidet. Dieses Vermeidungsverhalten bewirkt allerdings nur, dass die angstauslösende Situation für den Betroffenen mit der Zeit immer bedrohlicher wird.
Wer angstauslösende Situationen meidet, bringt sich selbst um eine sehr wichtige Erfahrung: Angst lässt von selbst nach. Dies wird Adaptionsprinzip genannt und tritt automatisch ein, wenn die Angst ihren Höhepunkt erreicht hat. Dabei ist es einzig eine Frage der Zeit, bis die Nachlassphase eintritt.

2. Ängste loslassen durch Akzeptanz
Das Gefühl der Angst gehört zum Leben dazu und wird sich niemals komplett ausschalten lassen – und das ist auch gut so. Ein erster Schritt, Ängste zu akzeptieren ist, anzuerkennen, dass auch sie ihre Daseinsberechtigung haben und sie ein Teil von uns sind, nicht der Feind in uns. Mit der Akzeptanz der Angst kann man das Nachlassen dieser forcieren. Weiters ist Akzeptanz eine Grundvoraussetzung, seine Ängste zu konfrontieren. Unterstützend kann in dieser Phase beispielsweise Achtsamkeitsmeditation sein.

3. Ängste verändern durch Neuinterpretation
Oft sind es nur unsere Befürchtungen, die uns vor gewissen Situationen Angst empfinden lassen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Prüfungsangst. In diesem Fall liegt die Angst nicht in der Prüfung an sich, sondern in der abschließenden Bewertung derer.

Gedanklich dreht dabei in uns eine Abwärtsspirale:
Ausgangssituation: Prüfung.
Selbstbewertung: Bedrohlich, ich habe Angst davor.
Befürchtung: Ich könnte durchfallen.
Schlussfolgerung: Ich werde ohne bestandene Prüfung keinen Job finden.
Gefühl, das durch unsere Selbstbewertung entsteht: Panik, Angst.

Dieses Bewertungsprinzip findet auch bei anderen Ängsten Anwendung. Angst entsteht unabhängig vom auslösenden Faktor immer durch mentale Wertung. Wenn Ängste immer wieder in bestimmten Situationen auftreten, sollte man sich mit den zugrunde liegenden Gedanken so detailliert wie möglich auseinandersetzen („was empfinde ich in dieser Situation und warum?“). Danach gilt es, den Gedanken einen positiven Aspekt zu verleihen, damit sie ihre vermeintliche Bedrohlichkeit verlieren.

Beispiel: Prüfungsangst.
Ausgangssituation: Herausforderung.
Selbstbewertung: Ich kann zeigen, was in mir steckt.
Befürchtung: Eine schlechte Note ist keine Katastrophe.
Schlussfolgerung: Ich bin neugierig, ich will mein Bestes geben.
Gefühl, das durch unsere Selbstbewertung entsteht: Konzentration, leichte Aufregung.

4. Ängste loslassen durch Entspannung
Wenn wir Angst empfinden, reagiert unser Körper sehr stark. Wir sind aufgeregt und fühlen uns angespannt. Atem- und Entspannungsübungen sind hier besonders empfehlenswert.
Ein besonderer Vorteil dieser Methodik ist, dass sie auch in Angstsituationen angewendet werden können. So gelingt das Konfrontieren angstauslösender Situationen einfacher.

Was soll ich tun, wenn meine Angst zu viel wird?

Viele Betroffene leiden sehr stark unter ihren Ängsten, man spricht in diesen Fällen von einer Angststörung. Diese treten öfter auf, als man vermutet – ein Viertel aller Menschen sind in ihrem Leben mindestens einmal davon betroffen.
Wer das Gefühl hat, selbstständig seine Ängste nicht mehr bewältigen zu können, sollte sich nicht schämen, die Hilfe eines Psychologen in Anspruch zu nehmen. Viele Psychologen sind auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert und verhelfen den Patienten zu einem völlig neuen Lebensgefühl – frei von Angst.

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